KornnatterKornnatter

SteckbriefSteckbrief

Wissenschaftlicher Name: Pantherophis guttatus
Deutscher Name: Kornnatter
Englischer Name: Corn Snake, Red Cornsnake
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Familie: Nattern (Colubridae)
Gattung: Kletternattern (Pantherophis)
Art: Kornnatter
Größe: 120 - 150 cm
Gewicht: normalerweise ca. 250 Gramm (bis zu 800 Gramm möglich)
Lebenserwartung: 20 Jahre
Geschlechtsreife: Nach der zweiten bis dritten Winterruhe (je nach Ernährungszustand)
Tragzeit: 30 bis 70 Tage Tragzeit sowie ca. 70 Tage Inkubationszeit
Wurfgröße: 8 – 20 Eier
Brutpflege: Die Mutter verteidigt die Eier häufig 2-3 Tage und überlässt sie dann sich selbst.
Sozialverhalten: Einzelgänger welche sich sehr gut in Gruppen pflegen lassen
Aktivitätsphasen: Dämmerungs- und Nachtaktiv
Lebensraum: Wald, Steppe
Ernährung: Kleinsäuger, Reptilien, Vögel.
In Gefangenschaft werden gerne Mäuse genommen

HaltungsdiagrammHaltungsdiagramm

Anschaffungskosten
Unterhaltskosten
Platzbedarf
Zeitbedarf
Empfindlichkeit
Exoten-Faktor
Wildheit
Lärm-Faktor
Stink-Faktor
Verletzungsgefahr

Verbreitung / HerkunftVerbreitung / Herkunft

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Quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika, von daher sind auch die Lebensräume sehr unterschiedlich. Kornnattern leben sowohl im fast tropischen Florida sowie in Gebieten mit mitteleuropäischem Klima.

AllgemeinesAllgemeines

Die Kornnatter ist die wohl am häufigsten in Gefangenschaft gehalten und gezüchtete Schlange. Sie ist besonders dem Anfänger in der Terraristik zu empfehlen da sie Anspruchslos ist was ihren Lebensraum, die Fütterung und die Temperaturen angeht. Zudem verzeiht sie auch schnell kleine Haltungsfehler.
Alle erhältlichen Kornnattern sind Nachzuchten so das sich der Tierschützer in einem keine Gedanken machen muss was das angeht.
Kornnattern werden in allen erdenklichen Farben gezüchtet wobei die Verbreitung von Sonderfarben exponentiell zunimmt. War vor einigen Jahren noch die beliebteste Farbform die Okettee-Kornnatter welche stark der Nominatform gleicht so wird man diese auf den großen Terrarienbörsen gar nicht mehr finden.
Aufgrund der großen Variation von Farben, der absolut einfachen Vermehrung und der fast vollständig verschwundenen Aggressivität (man kann fast von Stumpfsinn bei einigen Exemplaren sprechen) wird die Kornnatter oft als erstes domestiziertes Reptil bezeichnet. Ob dem so ist bleibt Definitionssache ich persönlich empfinde den Ausdruck jedoch als zutreffend (genauso wie für Leopardgeckos und Bartagamen)

HaltungHaltung

Die häufigste Frage ist wie viel Platz eine Kornnatter benötigt. Diese Frage kann man schwer beantworten, da sich das Terrarium dem Tier anpassen muss. Man kann ein Jungtier noch sehr gut in einem kleinen Spinnenwürfel pflegen eine oder mehrere „Kornis“ benötigen schon ein Hochterrarium was mindestens der Körperlänge entspricht bei gut einem halben Meter tiefe und mindestens 70 cm. Höhe.
Die Einrichtung des Terrariums ist bei der Kornnatter absolute Geschmackssache. Dank des großen Verbreitungsgebietes und der langen Haltung in Menschenhand kann man Sie in keine Schublade mehr stecken.
Der Kornnatter ist was die Einrichtung angeht nur wichtig, dass sie ein feuchtes (nicht nasses) Versteck hat, sich kratzen kann (sehr wichtig bei der Häutung) und das Terrarium wohl temperiert ist.
Unter wohl temperiert kann man sich ca. 25 ° C und am besten auch noch einen Wärmespot unter welchem die Temperatur gerne bis zu 35 ° C beträgt. Am besten ist es wenn es am Boden weitaus kühler ist als in den oberen Bereichen. Die Tiere werden sich dann die für sich angenehmsten Plätze aussuchen. Nachts kann die Temperatur auf Raumtemperatur absinken. Im Sommer kann man die Spots auch komplett ausmachen und nur nicht Wärme abgebende Lichtquellen nutzen.
Im Winter sollten die Tiere in den Winterschlaf geschickt werden. Dazu mehr unter Zucht.
Der Wassernapf für die Tiere sollte groß genug sein damit die Tiere darin auch Baden können, was sie jedoch eher selten nutzen.
Ich persönlich bevorzuge natürlich gestaltete Terrarien mit einer schönen Rückwand zum klettern und sonnen. Die Rückwand sollte nach hinten hin dicht sein, so dass das Tier nicht hinter die Wand kann. Die sieht man sonst so schnell nicht wieder. Gestaltungsideen findet man bei Google und auch hier im Forum.
Auch eine Haltung in einem Freilandterrarium ist möglich. Bevor man so eine Haltung jedoch beginnt sollte man sich das Buch „Freilandterrarien für Schlangen“ von Martin Hallmen zulegen.
Aufpassen muss man bei Kornnattern, dass das Terrarium wirklich ausbruchssicher ist. Jede für uns noch so kleine Lücke kann und wird zur Flucht genutzt. Von daher rate ich auch von Schiebtüren ab. Laufen diese zu leicht werden die Schlangen diese öffnen und sind die Schlitze zwischen den Türen zu groß werden sich besonders Jungtiere auch da durchquetschen. Deshalb rate ich bei jungen Kornnattern zu Terrarien mit Falltüren. Ist eine Junge Kornnatter entwichen lohnt es sich fast nicht zu suchen. Mir entlaufene adulte Exemplare fand ich bislang unter meiner Stereoanlage, im Bettlaken und 2 Stockwerke tiefer wieder.

ErnährungErnährung

Die Ernährung der Kornnatter ist mehr als einfach. Die meisten Tiere nehmen alle üblichen Futtertiere. Hamster, Ratten, Rennmäuse, Farbmäuse, Vielzitzenmäuse und auch Hühnerküken. Tot sowie lebendig. Von Hühnerküken rate ich ab da die Ausscheidungen extrem stinken.
Wichtig ist das die Futtertiere nicht zu groß sind und auch nicht zu klein. Trotzdem verfüttere ich lieber mehrere kleine Tiere als ein zu großes. Wer gegen eine Verfütterung von lebendem Futter ist sollte jedoch bedenken, dass diese die Verdauung der Tiere anregt und auch ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist. Ein totes Tier wird einfach nur genommen und verschluckt ein lebendes zuerst belauert, gepackt und getötet.
Ich füttere meine Tiere wöchentlich nach dem Abkoten. Den Tieren hin und wieder mal eine Hungerpause zu gönnen schadet ihnen nicht, regt sogar eher den Jagttrieb wieder an.
Frisches Wasser muss dauerhaft angeboten werden.

ZuchtZucht

Kornnattern müssen spätestens mit erreichen der Geschlechtsreife überwintert werden sonst kommen die Tiere einfach nicht in „Stimmung“. Auch ist die Überwinterung eine Zeit der Regeneration für die Tiere. Vor der Überwinterung darf das Tier ca. 3 Wochen vorher nicht mehr gefüttert werden um sicher zu gehen, dass der Magen-Darm-Trakt wirklich leer ist.
Ich überwintere meine Schlangen in einer großen mit Sägespänen gefüllte Kiste im Keller. Einige lassen auch einfach das Licht im Terrarium aus, Hauptsache ist, dass die Temperatur auf ca. 10 – 15 ° C absinkt. Wichtig ist, dass man an Trinkwasser denkt. Meine Schlangen verstehen oft zu Anfang nicht das es Zeit zum schlafen ist aber das ist kein Grund zur Beunruhigung. Das legt sich auch. Sobald die Schlangen verstaut sind sollte man nur noch gelegentlich nach dem Rechten schauen, die Tiere aber nicht unbedingt ausgraben. Nach 2 – 5 Monaten kann man die Tiere dann wieder ins Terrarium setzen und die Temperatur langsam erhöhen. Wann es Zeit ist die Tiere zu wecken merkt man an der Kellertemperatur. Wird es dort wieder wärmer sollten die Tiere auch geweckt werden. Zu beachten ist, dass Männchen gerne etwas länger schlafen als die Weibchen um Paarungsbereit zu werden.
Sind die Tiere wieder wach kommt die Paarung von alleine. Besitzt man nur ein Pärchen Kornnattern sollte man darauf achten, dass das Weibchen auch mal ruhe benötigt. Sehr gut funktioniert eine Zeitweise Zusammensetzung von mehreren Männchen und einem Weibchen. Das macht die Böcke sofort heiß und nach erfolgreicher Paarung kann man die Tiere wider trennen. Wer seine Tiere lieber dauerhaft zusammen hält sollte mehr Weibchen als Männchen halten um die einzelnen Weibchen zu entlasten.
Nach ca. 60 Tagen (genauer gesagt 30 – 70 Tagen) legt das Weibchen 5 – 20 weiße, weichschalige Eier ab. Zu Anfang wird das Weibchen die Eier noch bewachen. Hat sie die Eier an einer feuchten Stelle im Terrarium oder in einer dafür vorgesehenen feuchten Legebox abgelegt sollte man ihr die Ruhe auch gönnen. Die Eier werden dann schnellst möglich in einen Inkubator überführt (ACHTUNG: Die Eier auf gar keinen Fall drehen sonst sterben die Jungen ab).
Die Eier sollte man bei ca. 25 ° C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 % inkubieren. Die Jungen schlüpfen dann nach ca. 60 – 80 Tagen. Sollte es mal länger dauern kann ich nur empfehlen einfach abzuwarten. Lasst der Natur ihren lauf.
Während der Inkubationszeit ist zu beachten, dass die Eier immer eine schön straffe Oberfläche haben. Sollten sie mal einfallen sollte man die Luftfeuchtigkeit etwas erhöhen. Kurz vor dem Schlupf sind bei mir bislang immer die Eierschalen dann doch eingefallen und kurz danach die Jungen geschlüpft.
Die, 20 – 30 cm langen und nicht einmal 10 Gramm schweren, Jungen setzt man dann in sterile Kleinterrarien über und lässt sie erst einmal ca. 10 Tage in Ruhe. Dann kann man das erste mal versuchen die Jungen zu füttern. Jungen die nicht selbständig fressen sollte man einfach noch ein wenig mehr Zeit geben. Klappt es garnicht kann man die Tiere „stopfen“ also Zwangsfüttern. Da ich aber absolut gegen diese Methode bei einer häufigen Art wie der Kornnatter werde ich nicht näher darauf eingehen.

Geschlechterbestimmung:

Die Geschlechter unterscheiden sich bei Kornnattern relativ gut. Die Männchen haben einen längeren Schwanz und die Hemipenistaschen um an der Kloake sind auch klar zu erkennen. Wer auf Nummer sicher gehen will sollte zu einem erfahrenen Terrarianer gehen (z.B. in ein Fachgeschäft. KEIN normales Zoogeschäft) dort können die Tiere sondiert werden.

zusätzliche Infoszusätzliche Infos

Das Internet ist voll von Seiten über die Haltung von Kornnattern. Da man wirklich niemals auslernt schadet es nicht sich immer mal wieder schlau zu machen. Um Kontakt zu Züchtern aufzunehmen empfehle ich einfach mal auch eine nahe gelegenen Terrarienbörse zu gehen und einfach mal die Züchter anzusprechen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der gemeine Terrarianer ein sehr kommunikativer Mensch ist. Wenn ein konkretes Kaufinteresse signalisiert wird, wird sich der Züchter auch nicht scheuen seine Anlagen zu präsentieren.

AutorAutor

Text:

  • hansjosefssohn 04/2009

Bilder:

  • ... 05/2009