Neuguinea-HelmskinkNeuguinea-Helmskink

SteckbriefSteckbrief

Wissenschaftlicher Name: Tribolonotus novaeguineae
Deutscher Name: Neuguinea-Helmskink
Englischer Name: New Guinea Crocodile Skink
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Echsen (Lacertilia)
Teilordnung: Skinkartige (Scinomporpha)
Familie: Skinke (Scinidae)
Gattung: Helmskinke (Tribolonotus)
Art: Neuguinea-Helmskink (Tribolonotus novaeguineae)
Größe: Größe: ca. 17 cm
Kopfrumpflänge: ca. 8 cm
Gewicht: bis zu 25 Gramm
Geschlechtsreife: Männchen mit ca. 3 Jahren
Weibchen mit ca. 4 Jahren
Tragzeit: 9 bis 10 Wochen
Gelegegröße: ein Ei pro Gelege, etwa alle 3-4 Monate
Gewicht des Eies: 2 bis 4 Gramm
Größe des Eies: 8 bis 22 mm
Gewicht des geschlüpften Jungtieres: unter 2 Gramm
Größe der geschlüpften Jungtiere: ca. 6 cm
Aktivitätsphasen: dämmerungs- und nachtaktiv, können nach Eingewöhnungszeit aber auch tagsüber rauskommen
Herkunft: Westneuguinea
Lebensraum: Tropische Berg-Regenwälder, stets in der Nähe fließender Gewässer
Haltungsart: Einzeln oder Paarweise
Klima: Luftfeuchtigkeit ganzjährig von tagsüber 70%, Temperaturen von tagsüber 24° C (maximal 25° C) und einer Nachtabsenkung auf 20° C
Ernährung: Grillen, Schaben, Käfer, Regenwürmer, Raupen, Mehlwürmer, Schwarzkäferlarven, Wachsmaden & Schnecken
Schutzstatus: EG-Verordnung 318/2008 Anhang: D (Ergänzung zur VO EG 338/97)

HaltungsdiagrammHaltungsdiagramm

Anschaffungskosten
Unterhaltskosten
Platzbedarf
Zeitbedarf
Empfindlichkeit
Exoten-Faktor
Wildheit
Lärm-Faktor
Stink-Faktor
Verletzungsgefahr

AllgemeinesAllgemeines

Ist ein Tribolonotus novaeguineae das richtige Tier für mich?

Neben den normalen Überlegungen vor dem Kauf, welche entstehen wenn man sich ernsthaft mit der Haltung eines Terrarien-Tieres auseinander setzt wie:

  • habe ich genug Platz für das Terrarium zur Verfügung?
  • habe ich eine geeignete Stellfläche?
  • habe ich Probleme bei der Fütterung (z.B. Insektenphobie)?
  • kann ich dem Tier technisch und finanziell gerecht werden?
  • bin ich bereit mögliche Arztkosten zu tragen, welche bei Reptilien nicht günstig ausfallen?
  • habe ich überhaupt reptilienkundige Fachärzte in der Nähe?

kommt bei dem Tribolonotus novaeguineae noch ein grundlegendes Problemchen hinzu:

Diese Tiere werden nicht umsonst als sehr scheu beschrieben. Manch ein Halter berichtet gar, dass er diese Tiere nie zu Gesicht bekommt und nicht wenige Besitzer verlieren aufgrund dieser Eigenart der Tiere schnell das Interesse und geben sie wieder ab, um sich etwas zu halten, von dem man mehr hat. Dies ist meiner Ansicht nach das Wichtigste, was sich ein zukünftiger Halter, im Vorfeld überlegen sollte. Ich kann zwar aus eigener Erfahrung berichten, dass es sehr wohl möglich ist, dass sich das Scheue etwas legt, aber das muss nicht zwingend auf alle Tiere dieser Art zutreffen. Generell sagt man aber, dass T. novaeguineae minimal neugieriger ist, als beispielsweise der deutlich bekanntere und öfter gehaltene T. gracilis.

Woher bekommt man ein solches Tier?

Hier wird es sehr  problematisch, denn T. novaeguineae wird deutlich seltener gehalten als beispielsweise T. gracilis, welcher ja schon nicht gerade häufig angeboten wird. Daher sind hier viel Geduld und viel Glück notwendig, wenn man ein entsprechendes Tierchen erwerben möchte. Man sollte sich zumindest auf eine lange Suche einstellen.

Was ist zu tun, wenn ich mir ein Neuguinea-Buschkrokodil ins Haus holen möchte?

Bevor das kleine Buschkrokodil einziehen kann, sollte ein Quarantänebecken zur Verfügung stehen. Dies wird selbstredend mit einem Unterschlupf und einer Wasserschale zum Baden (wenn es sich um ein Jungtier handelt, nur sehr flache Schalen verwenden) ausgestattet. Auf Rückwände etc. sollte verzichtet werden, denn wenn sich das Tier als krank entpuppt, kann man diese direkt wieder entsorgen. Bestmöglich werden nur Materialien verwendet, welche sich abkochen, desinfizieren und/oder wegwerfen und ersetzen lassen. Als Bodengrund dient da Papier einer Küchenrolle. Wichtig ist, dass man neue Terrarientiere nie direkt zu den bereits vorhanden setzt, da man nicht weiß, was sie an Krankheiten bereits mitbringen, daher bitte die neuen Mitbewohner stets in einzelne Quarantänebecken setzen, und sich nach dem Händeln der Tiere immer die Hände desinfizieren, um sich seinen bereits vorhandenen Tierbestand nicht mit möglichen Krankheiten zu verseuchen. Tiere die allerdings vor dem Kauf bereits zusammen gehalten wurden, können selbstredend gemeinsam in das gleiche Quarantänebecken ziehen. Während der Eingewöhnungszeit lasse ich die Tiere, wenn sie nicht offensichtlich krank sind, bestmöglich ganz in Ruhe. Es kann durchaus sein, dass sie die ersten Tage kein Futter annehmen und ihren Unterschlupf gar nicht verlassen, einfach weil sie sehr scheu sind und solch ein Umzug mit großem Stress verbunden ist. Daher den Helmskink nicht stören und dem Tier einfach seine Zeit geben. Was man jedoch direkt machen kann ist, die erste Kotprobe des Tieres beim reptilienkundigen Facharzt abgeben bzw. sie direkt beim Labor einsenden. Oft haben die Tiere Würmer und manchmal auch Kokzidien und müssen behandelt werden. Ist der Befall allerdings nicht stark, würde ich mit der Behandlung warten, bis die Tiere etwas zur Ruhe gekommen sind und vor allem ihr Futter. Alles andere führt zu noch mehr Stress und kann mitunter dafür sorgen, dass sie noch länger nicht mit dem Fressen anfangen und der Zustand der Tiere unnötig kritisch wird. Ein geschwächtes, unterernährtes Tier hat mit den Parasiten noch mehr zu kämpfen. Besser ist es daher (wenn der Befall nicht zu stark ist und von ihm keine große Bedrohung ausgeht) mit der Behandlung einfach etwas zu warten. Ist das Tier behandelt und die Nachuntersuchung einer späteren Kotprobe negativ, kann das Tier auch in das endgültige, üppig bepflanzte und liebevoll eingerichtete Becken ziehen. Wobei ich neben der Kotprobe immer auch einen Abstrich machen lassen würde, da beispielsweise Flagellaten nicht mehr in der Kotprobe nachweisbar sind.

HaltungHaltung

Anzahl der zu haltenden Tiere

Diese Tiere lassen sich maximal paarweise halten. Geschlechtsreife Tiere führen recht heftige Kämpfe aus, die den Tod eines der Tiere zur Folge haben können. Eine Angewohnheit, welche nicht nur bei den Männchen vertreten ist, auch geschlechtsreife Weibchen können sich gegenseitig schwer verletzen oder gar töten. Einzig Jungtiere kann man mit mehreren zusammen aufziehen, müssen jedoch, um Risiken zu vermeiden frühzeitig vor der Geschlechtsreife wieder getrennt werden. Das Halten größerer Gruppen dieser Art ist somit nicht möglich.

Terrariumgröße

Eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestgröße für das Terrarium speziell dieser Art gibt es nicht, so dass die allgemeine Vorschrift betreffend „anderer Skinke“ der Mindestanforderung an die Haltung von Echsen, gültig ist. Diese besagt, dass ein Pärchen dieser Tiere ein Terrarium von 5 x 4 x 4 der KRL betragen muss. Was bei einer KRL von ca. 10 cm einer Terrariengröße von 50 x 40 x 40 entspricht. Diese Größe hat jedoch noch lange nichts mit artgerechter Haltung zu tun. Sie besagt lediglich, dass alles darunter Tierquälerei ist. Möchte man sein Tier aber artgerecht und vernünftig halten empfiehlt sich eine Mindestgröße von 80 x 40 x 50 cm. Hier lassen sich auch der Wasserfall, sowie  das Badebecken viel besser integrieren. Wobei selbstredend gilt, zu groß gibt es nicht und man den Tieren somit jederzeit gerne deutlich mehr Platz zur Verfügung stellen kann, was sie auch sehr dankbar annehmen.

Obgleich diese Helmskinke zu den Bodenbewohnern zählen, sind sie sehr gute Kletterer.  Daher ist meiner Ansicht nach auch die Terrarienhöhe, welche ja auch schon für einen ordentlichen Wasserfall notwendig ist, nicht zu unterschätzen. 50 cm halte ich daher einfach für die bessere Wahl. Um zu gewährleisten dass die Tiere klettern können ohne zu nah an die Beleuchtung zu gelangen, sind sogar noch höhere Becken empfehlenswert.

Viele Halter konnten beobachten, dass die Tiere sich in großen, mit einem hübschen Kaskaden-Wasserfall ausgestatteten Terrarium mit vielen Versteckmöglichkeiten und üppiger Bepflanzung viel sicherer fühlen und sich als positive Folge daraus häufiger zeigen.

Wasser im Terrarium

Bei dem Terrarium handelt es sich um ein wasserbeständiges Tropenterrarium. Holzterrarien sind daher nicht die beste Wahl, es sei denn sie sind entsprechend abgedichtet, beschichtet und versiegelt. Um Staunässe zu vermeiden lässt sich sehr gut mit einer Drainageschicht arbeiten. Hierfür kann man Aquarienkies oder Tongranulat verwenden, welches man zunächst ins Terrarium gibt, so dass der Boden mit einer Schicht Granulat bedeckt ist. Darauf breitet man ein Filtervlies aus dem Aquarienbedarf aus und erst danach folgt der eigentliche Bodengrund. Bei starker Feuchtigkeit steht die Erde durch die Drainageschicht nicht ständig im Wasser, so dass Staunässe und hiermit Schimmel und Fäulnis verhindert wird.
 Als Bodengrund lassen sich verschiedene tropische Substrate verwenden. So kann man beispielsweise Pinienrinde oder auch Humus verwenden. Erde und erdähnlicher Bodengrund ist aber jenem mit vielen größeren Rindenstücken vorzuziehen, da die Tiere besser graben können, was sie sehr gerne tun. Ihr Grabverhalten ist sogar noch ausgeprägter als das des Tribolonotus gracilis. Meine Neuguineae-Helmskinke haben sich bisher aus allen Höhlen mehrere "Notausgänge" gegraben.

Wichtig ist, dass das Terrarium einen Wasserfall und einen Flusslauf bzw. ein Badebecken enthält. Die Tiere baden sehr gerne und häufig, besonders beliebt sind die Kaskaden der Wasserfälle, in denen sie viel klettern und sitzen. Da sie auch in der Natur in Wassernähe leben, sollte man auch in privater Haltung nie auf Bademöglichkeiten verzichten. Um hier eine Bakterienentwicklung zu vermeiden ist eine gute Filteranlage ratsam. Andernfalls, beispielsweise bei einer einfachen Badeschale mit stehendem Wasser, muss dieses täglich gewechselt werden.

Versteckmöglichkeiten im Terrarium

Da die Tiere sehr scheu sind, benötigen sie viele Versteckmöglichkeiten um sich sicher zu fühlen. Auch eine üppige Bepflanzung bietet optimalen Schutz und wertet das Terrarium zudem auch optisch auf. Die Tiere lieben es, sich unter Korkrindenstücken auf den feuchten Bodengrund zu legen und buddeln sich kleine Kuhlen unter Wurzeln oder Steinen. Derlei Möglichkeiten kann man also nicht genug anbieten. Besonders Korkrindenstücke, welche nahezu flach über der Erde liegen werden gerne angenommen. Neben den Versteckmöglichkeiten, sollte man auch die Seiten- und Rückwand schön verkleiden, damit die Tiere ein wenig Sichtschutz haben, was auch dafür sorgt, dass sie sich noch sicherer und somit wohler fühlen.

Terrarium-Bepflanzung

Hier kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen, um dem tropischen Regenwald eine optimale Bepflanzung zu geben. Besonders gern werden Farne, Moose, Bromelien und Orchideen verwandt. Generell kann man aber alles nehmen, was ins Klima passt und nicht giftig ist. Auf die Giftigkeit ist selbstredend zu achten, obgleich Helmskinke der Art novaeguineae keine Pflanzen fressen. Sie können über Pflanzen fressende Futtertiere dennoch die Giftstoffe der Pflanzen aufnehmen. Daher bitte nur ungiftige Pflanzen integrieren. Davon jedoch nicht weinige. Auch Pflanzen bieten den Tieren Schutz und zudem ist das Terrarium gleich viel hübscher anzusehen. Besonders bietet sich in einem solch feuchten Terrarium eine Xaxim-Rückwand an, es begrünt selber und so hat man in absehbarer Zeit eine schöne grüne Moosrückwand aus der hier und da Farne sprießen, was das Terrarium noch mehr an einen Regenwald erinnern lässt. Xaxim ist jedoch in sofern sehr pflegebedürftig, dass er immer nass sein muss, andernfalls begrünt er nicht oder bereits vorhandenes Moos verkümmert rasch wieder. Beregnet man das Xaxim jedoch ordentlich, ist es nach einiger Zeit ein wahrer Blickfang, welcher dem Terrarium ein optimales Regenwald-Feeling gibt. Wer jedoch besonderen Wert darauf legt, keine Standartbepflanzung für Tropenterrarien zu verwenden sondern sich geografisch an der Herkunft der Tiere orientieren möchte, um dem Terrarium einen individuellen Touch zu verleihen kann beispielsweise auf Pflanzen aus Neuguinea zurückgreifen. Das Buch „Pflanzen im Terrarium“ von Beat Akeret gibt einen sehr schönen Überblick über etliche Terrarienpflanzen sortiert nach Klima und dort noch einmal in Herkunftsregionen unterteilt.

Technik des Terrariums

Die Technik sollte aus Lichtquellen bestehen, welche zeitgleich als Wärmequellen fungieren und tagsüber bestmöglich per Zeitschaltuhr für 10-12 Stunden angeschaltet werden. Eine Wärmequelle für die Nacht ist nicht notwendig, da kaum eine Wohnung unter 18° C abkühlt, so dass hier die Zimmertemperatur ausreichend ist. Neben der Beleuchtungstechnik ist auch die Technik für die Wasserversorgung sowie Wasserreinigung notwendig. Diese sollte insbesondere bei Pumpen für Flussläufe und Wasserfälle unabhängig von einer Zeitschaltuhr ständig aktiviert sein.

Licht- und Wärmequellen

Um eine optimale Grund-Temperatur von 24° C am Tag zu erhalten, sollte man mit Strahlern arbeiten. Welche man verwendet spielt keine große Rolle, die Temperatur ist hier entscheidend. Wir nutzen beispielsweise Halogenspots. Bezüglich der Wattzahl muss man ausprobieren, ist die Temperatur zu niedrig nimmt man eine stärkere Lampe oder setzt eine zweite ein. Ist die Temperatur zu hoch nimmt man ein weniger starkes Leuchtmittel. Auf eine Heizung würde ich darüber hinaus verzichten und nur mit Wärme durch Beleuchtung arbeiten. Auch in der Natur kommt die Wärme von oben und unter einer Wurzel bleibt der Bodengrund kühler. Dies sollten wir im Terrarium genauso gestalten, indem die Temperatur einzig über die Beleuchtung geregelt wird, was sich hervorragend umsetzen lässt.

Obgleich die Tiere nacht- und dämmerungsaktiv sein sollen, würde ich zusätzlich immer auch eine UV-Lampe anbringen. Es muss nicht die Stärkste sein, wir halten schließlich keine Wüstenbewohner, aber vorhanden sein sollte sie. Die Tiere wissen selbst am Besten, wann sie UV brauchen. Da über die Tiere in freier Wildbahn kaum etwas bekannt ist, sollte man ihnen diese Möglichkeit, welche die Natur ihnen schließlich bietet, auch im Terrarium nicht nehmen. Meine Tiere jedenfalls verlassen ihren Unterschlupf auch tagsüber. Die Grundtemperatur soll tagsüber 24-25°C betragen und nachts nicht auf unter 18°C sinken.

Ich arbeite mit 2 Spots und einer UV-Lampe. Im Winter nehme ich stärkere Spots (je nach Temperatur bis 50 Watt) und im Sommer kommen manchmal sogar nur Halogenspots rein, welche so gut wie keine Wärme abgeben, damit die Temperaturen nicht zu hoch werden.

Optimal ist es auch, den Tieren eine Art künstliche Dämmerung zu schaffen, indem man die Beleuchtung stufenweise mit mehreren Zeitschaltuhren regelt. So kann beispielsweise die schwächste Lampe zuerst erleuchten, eine Stunde später die Stärkere, eine weitere Stunde später die UV-Beleuchtung. Abends das gleiche Spiel rückwärts, zuerst erlöscht das UV, eine Stunde später die stärkere Lampe und wieder eine Stunde später die schwächere

Wassertechniken

Zunächst einmal bieten Badebecken die optimale Grundlage für Bakterien und Keime, arbeitet man also mit einem stillen Gewässer, in Form eines solchen Badebeckens, sollte man das Wasser sehr häufig (spätestens nach 3 Tagen) erneuern. Da jedoch bei dieser Tierart ein fließendes Gewässer vorzuziehen ist, sollten wir mit einer Pumpe arbeiten. Bestmöglich schließen wir an dieser einen externen Filter an, so dass das Wasser auch gleich gesäubert wird. Mit der Pumpe entziehen wir so einem Badebecken oder Flusslauf Wasser und speisen dieses über das obere Ende des Flusslaufes oder über einen Wasserfall nach der Filterung wieder ein. So ist ein schöner Wasserkreislauf gegeben, bei welchem das Wasser sogar noch gereinigt wird. Der Wasserlauf bietet den Tieren nicht nur das Wichtigste was sie zum Wohlfühlen brauchen, sondern steigert zusätzlich die Luftfeuchtigkeit. Da aufgrund der Temperaturen nicht wenig Wasser verdunstet, ist um einem Schaden der Pumpe vorzubeugen, auf den Wasserstand zu achten und dieser gegebenenfalls wieder aufzufüllen.

Neben der notwendigen Bademöglichkeit kann man auch die Luftfeuchtigkeit von tagsüber 70% und nachts bis zu 100% auf verschiedene Art erreichen. Der Wasserlauf alleine wird hierfür nicht ausreichen. So kann man sich eine einfache Sprühflasche für die Bestäubung von Pflanzen oder einen komfortableren Pump-Sprüher kaufen und das Terrarium 1-2-mal täglich (je nach Notwendigkeit) von Hand besprühen. Man kann sich jedoch auch eine Beregnungsanlage kaufen und dies automatisieren. Die Beregnungsanlage lässt sich optimal an der Rückwand über dem Xaxim anbringen, so dass dieses zeitgleich bewässert wird. Hat man dann auch noch den Flusslauf genau an der Rückwand entlang angelegt, fängt dieser das überschüssige Wasser wieder auf und das Terrarium wird nicht geflutet, sowie Staunässe vermieden. Zudem kann das Xaxim dann auch ein Stück in dem Wasser stehen und sich von unten voll saugen.

VerhaltenVerhalten

Wie bereits erwähnt, sind diese Tiere scheu, verstecken sich gerne und graben gerne und viel. Gleichgeschlechtige Tiere sind untereinander aggressiv und sollten nicht zusammen gehalten werden. Aber all das findet sich auch ausführlich im Punkt Haltung.

Darüber hinaus gibt es aber noch typische Verhaltensweisen, die hier erwähnt werden sollen.

Drohen

Fühlen sich die Tiere bedroht, beginnen sie ihr Maul sehr weit aufzureißen, sich zu winden und quakende Laute von sich zu geben. Dies geschieht insbesondere, wenn man sie greift und aus dem Becken nimmt. Ist man nicht vorsichtig und das Tier sehr erbost, kann es auch beißen. Dies zwickt zwar stark, ist ansonsten aber ungefährlich. Wirklich verletzen können einen diese Tiere nicht. Besonders die Männchen drohen besonders häufig und oft. Schon bei den kleinen Nachzuchten lässt dieses Verhalten Rückschlüsse auf das Geschlecht ziehen, welche sich bisher bei meinen Nachzuchten auch stets bewahrheitet haben.
Das Drohverhalten lässt sich gut für die Medikamentengabe nutzen, denn so kann man das Medikament wirklich leicht in das Maul des Tieres einflößen. Mit der Zeit merken sie sich das aber selbstredend und bemühen sich um Wehhaftigkeit ohne Drohgeräusche und halten ihr Maul geschlossen.

Totstellen

Fühlt sich das Tier beobachtet, verharrt es regungslos und wartet beobachtend, bis man es für den Bruchteil einer Sekunde aus dem Auge lässt, um dann schnell zu fliehen. Manche Tiere stellen sich auch tot, wenn sie man auf die Hand nimmt und drohen weder noch wehren sie sich. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass neue Tiere besonders ängstlich sind und sich eher totstellen, je mehr sie allerdings gewohnt sind, desto wehrhafter werden sie. Dies gilt insbesondere auch bei der Medikamentengabe.

Abwerfen des Schwanzes

Helmskinke verfügen über einen sehr genialen Schutzmechanismus. Bei Gefahr können sie ihren Schwanz abwerfen. Dieser zuckt dann noch eine Weile über den Boden und lenkt Feinde ab, während das Tier selbst entkommt. Der Schwanz wächst wieder nach, jedoch hat er dann keine Stacheln mehr und man sieht genau ab wo dieser nachgewachsen ist.

ErnährungErnährung

Über die Ernährung in ihrem natürlichen Lebensraum ist kaum etwas bekannt. Da sie jedoch auch im Bodengrund graben und stets im Feuchten an Gewässern leben, wird davon ausgegangen, dass Regenwürmer auf dem natürlichen Speiseplan der Bodenbewohner stehen, welche sie im Terrarium auch sehr gerne annehmen und entgegen manch einem anderen Terrarientier auch sehr gut vertragen. Manche Halter haben versucht dem Terrarium durch das Beisetzen von Regenwürmern natürliche Bodenpflege zu bieten, doch haben die Skinke einen jeden Regenwurm ausgegraben und verspeist.
Generell kann man sie aber mit vielem, wie beispielsweise Grillen (auch Heimchen und Heuschrecken), Schaben, Käfern und Käferlarven füttern. Auch Mehlwürmer und Wachsmaden kann man reichen, diese aber aufgrund des hohen Fettgehalts doch eher als seltenen Leckerbissen.

Zusätzlich sollte man als Kalziumquelle immer etwas Sepia reichen. Am Besten zerkleinert man die Sepiaschale und gibt sie in ein kleines Schälchen. Man kann die winzigen Bruchstücke auch so in das Becken geben, davon sehe ich jedoch aufgrund des stets feuchten Bodengrunds ab.

ZuchtZucht

Geschlechtsbestimmung

Bei adulten Tieren ist im direkten Vergleich deutlich erkennbar, dass die Männchen größer und kräftiger sind als ihre weiblichen Artgenossen. Auch haben Sie einen größeren  Kopf. Dies jedoch hilft einem bei einem Einzeltier kaum, wenn es um die Geschlechtsbestimmung geht. Präzise erkennen kann man das Männchen daran, dass es mindestens an der 3. sowie der 4. Zehe (bei dieser Art häufig auch an mehreren Zehen oder dem Ballen) der Hinterhände kleine weiß-gräuliche Poren haben, welche den weiblichen Tieren fehlen. Diese Poren erkennt man bereits ab einem Alter von wenigen Monaten.

das Gelege

T. novaeguineae legen stets nur ein einzelnes Ei. Dies kommt daher, dass der linke Eierstock samt Eileiter des Weibchens, wie beim T. gracilis auch, verkümmert ist. Die Eier sind sehr hell, weisen jedoch bräunliche Streifen auf. Auch wenn das Weibchen im Terrarium den optimalen Platz für das Gelege sucht und es mitunter gar verteidigt, ist es besser das Ei direkt in einen Inkubator zu überführen, da Jungtiere nicht so gute Schwimmer sind, wie ihre Eltern und in dem Flusslauf der Elterntiere ertrinken könnten. Bei der Überführung des Eies ist darauf zu achten, dass es nicht gedreht wird. Am Besten ist es, hierfür mit einem ungiftigen Stift einen Punkt auf die Oberseite zu malen, so dass man das Ei im Inkubator richtig herum legen kann. Wichtig ist, dass das Ei weder zu heiß noch zu trocken inkubiert wird. Hier kann eine Temperatur von 23,8-30°C verwandt werden. 25-27°C gelten als optimal. Ich selbst inkubiere alle meine Eier bei der Temperatur, welche sie auch im Elternbecken hätten. Dies mag länger dauern als bei höheren Temperaturen, ist dafür aber auch natürlicher.

die Aufzucht

Bei mir schlüpfte das Jungtier nach etwa 14 Wochen. Bei höheren Temperaturen mag dies eher der Fall sein. Ich persönlich halte aber nichts davon, die Zeit künstlich zu beschleunigen und ziehe eine Inkubation und Aufzucht bei jenen Temperaturen vor, welche auch in ihrem natürlichen Lebensraum vorzufinden sind. Der frischgeschlüpfte Skink sollte nun in ein kleines Aufzuchtbecken überführt werden. Hier sollten einige Versteckmöglichkeiten, wie kleine Korkrindenstücke vorhanden sein. Kleine Pflanzen erhöhen den Wohlfühlfaktor und lassen das Becken zudem schöner aussehen. Eine flache Wasserschale darf selbstredend nicht fehlen. Sie sollte allerdings nur minimal mit Wasser gefüllt werden. Jungtiere sind leider keine so guten Schwimmer, wie ihre Eltern und bereits in einer Schale mit einem geringen Wasserstand ertrunken. Daher ist hier, um jedes vermeidbare Risiko auszuschließen, äußerste Vorsicht geboten. Ein Wasserstand von unter 0,5 cm reicht für ein Jungtier völlig aus. Bestmöglich verwendet man sehr flache Schalen, aus denen das Kleine auch gut wieder heraus kommt.
In der Anfangszeitsollten stets Futtertiere zur Verfügung stehen. Später nehmen die Fütterungen ab, so dass sie am Ende nur noch ein bis zwei Mal die Woche gefüttert werden. Aber gerade bei frisch geschlüpften Jungtieren, sollte man darauf achten, dass genug zu Fressen vorhanden ist.
Auch wenn viele Halter mehrere Nachzuchten gemeinsam aufziehen, ist davon dringlich abzuraten. Auch Jungtiere sind bereits Einzelgänger und es kann zu schnell zu einer Unterdrückungssituation kommen (auch bei Pärchen, nicht geschlechtsreife Jungtiere sind Einzelgänger!). Bei einer Unterdrückung stellt das schwächere Tier die Futteraufnahme gänzlich ein, magert ab und wenn man Pech hat ist jede Hilfe zu spät und es ist einem nicht mehr möglich das Tierchen noch zu retten. Auch können sich selbstredend bereits Jungtiere gegenseitig verletzen. Daher setzt eure Jungtiere bitte stets einzeln. Bestmöglich haltet ihr sie in kleinen liebevoll eingerichteten Einzelterrarien. Sollte dies nicht möglich sein, tut es auch eine Faunabox. Eine Haltung in einer Faunabox ist zumindest besser als eine Unterdrückung zu riskieren und mehrere Jungtiere gemeinsam aufzuziehen. Da die Tiere aber ohnehin stets nur ein Ei legen, sollte es auch möglich sein, den Kleinen liebevoll eingerichtete Aufzuchtterrarien zur Verfügung zu stellen.

KrankheitenKrankheiten

Spezifische Krankheiten

Neben dem gewöhnlichen Parasitenbefall wie beispielsweise Würmer oder Kokzidien ist mir hier leider nichts Artentypisches bekannt. Generell sollte man einfach bei Neuanschaffungen die oben erwähnten Hygienevorschriften einhalten. Zudem vertragen es die Tiere schlecht, wenn es deutlich zu warm wird oder wenn sie zu trocken gehalten werden.

Medikamentengabe

Die Medikamentengabe, zum Beispiel bei Parasitenbefall, ist äußerst einfach. Die Tiere bekommen die vom TA genannte Menge in einer kleinen Spritze (ohne Nadel) in den Mund gespritzt. Hierbei kann man das Drohverhalten der Tiere optimal ausnutzen, denn wenn sie sich wehren und ihr Maul aufreißen, schiebt man schnell die Spritze hinein. Meist packen sie dann direkt zu und verbeißen sich in der Spritze. Man kann ihnen nun die notwendige Dosis verabreichen und das Tier am besten anschließend samt Spritze zurück ins Terrarium setzen. Dort wird es dann von der Spritze ablassen und sich verstecken. Dies ist einfacher und ungefährlicher, als wenn wir versuchen, dem Tier die Spritze aus dem Maul zu reißen.
Haben die Tiere gelernt, dass Drohgebärden ausgenutzt werden, so kann es sein, dass sie ihr Maul nicht öffnen, sondern fest verschlossen halten. Normalerweise versucht man mit sanftem Druck im Mundwinkel das Maul zum Öffnen zu bewegen. Dies stellt sich bei Helmskinken jedoch als schwierig heraus und wenn sie sich dann drehen und sich winden, kann man leicht abrutschen und am Ende hängt die Spritze noch in Auge. Davon ist abzuraten. Helmskinke hassen es am Bauch oder unter dem Kopf angefasst zu werden. Streicht man mit einem Finger vorsichtig den Bauch entlang (seitlich reicht schon) kann dies den gewünschten Effekt erzielen und er reißt kurz sein Maul auf.

LiteraturLiteratur

Eigene Bücher über den  Neuguinea-Helmskink gibt es leider nicht. Man kann jedoch auch die Fachliteratur für den Tribolonotus gracilis verwenden, da sich die Haltung nicht voneinander unterscheidet.

AutorAutor

Text:

  • Anja (She) 11/2010

Bilder:

  • Anja (She) & Micha 11/2010