Persische Rennmaus
Steckbrief
Wissenschaftlicher Name: | Meriones persicus |
Deutscher Name: | Persische Rennmaus |
Englischer Name: | Persian jird |
Familie: | Langschwanzmäuse (Muridae) |
Unterfamilie: | Rennmäuse (Gerbillinae) |
Tribus: | Gerbillini |
Untertribus: | Rhombomyina |
Gattung: | Rennratten (Meriones) |
Art: | Persische Rennmaus |
Größe: | Kopfrumpflänge: Schwanz: |
Gewicht: | 150 bis 180 Gramm |
Lebenserwartung: | 6 bis 8 Jahre |
Geschlechtsreife: | mit ca. 3 Monaten |
Tragzeit: | 28 Tage |
Wurfgröße: | 2 bis 10 |
Brutpflege: | Die Jungen sind Nesthocker, sie werden nackt und blind geboren. Nach ca. 21 Tagen öffnen Sie ihre Augen und verlassen zum ersten Mal das Nest. |
Sozialverhalten: | Persische Rennmäuse leben gesellig und pflegen enge soziale Kontakte zu ihren Artgenossen. Einzelhaltung ist auf keinen Fall akzeptabel. |
Aktivitätsphasen: | nacht- und dämmerungsaktiv |
Lebensraum: | Felsregionen von der Osttürkei bis nach Pakistan in einer Höhe von bis zu 3200m |
Ernährung: | Samen-/Körnerfresser, wenig Gemüse, einmal die Woche tierisches Eiweiß (Mehlwürmer) |
Verbreitung / Herkunft
In freier Wildbahn sind sie ist im Iran, der Türkei, dem Irak, Afghanistan und Pakistan verbreitet. In ihrer Heimat bevölkern die persischen Rennmäuse in großen Familiengruppen Steppen und Halbwüsten. Dabei bevorzugen sie es, felsige Gegenden bis in Höhen von 3200 m zu bevölkern. Dort ist es auch kein Problem, mal eine steilere Felsenwand hochzuklettern.
Allgemeines
Persische Rennmäuse (meriones persicus) sind die größten Verwandte der mittlerweile sehr bekannten mongolischen Rennmaus. Der Schwanz hat am Ende eine bauschige Quaste. Eine Persische Rennmaus wiegt etwa 180g. Die Farbe der Rennmäuse ist Agouti (wildfarben), der Bauch ist strahlend weiß. Die sehr großen schwarzen Augen und die großen Ohren sind ein weiteres Markenzeichen. Persische Rennmäuse sind sehr gute Kletterer und Springer, was sie auch gerne beweisen. Durch Alarmpfiepen und auch trommeln mit den Hinterpfoten sagen sie ihren Artgenossen: Vorsicht, da ist etwas, was Gefahr bedeuten könnte.
Auch die persischen Rennmäuse sind, wie die mongolischen, absolute Gruppentiere. Eine Maus alleine ist absolut nicht akzeptabel und das Tier wird es im schlimmsten Fall mit seinem Tod quittieren.
In den gebauten Gängen "hamstern" sie unter Umständen eine große Menge an Körnern und Samen für den Winter. Genaueres unter Ernährung!
Persische Rennmäuse werden 6-8 Jahre alt. In Gefangenschaft können sie bei ausreichender Beschäftigung zahm und zutraulich werden.
Haltung
Für 2-3 Tiere gilt:
1m² Grundfläche bei einer Höhe von 0,5 bis 0,6m.
Die 0,5 bis 0,6m sind als absolutes Mindestmaß anzusehen! Besser wäre 1m und mehr!
Vorhanden sein sollten:
- eine große Nagervoliere
- Etagenbretter (unbehandelt) zum Sitzen
- Äste
- mind. 2 Häuschen/Vogelnistkästen
- größere aufeinander geschlichtete Steine
- Einstreu: Kleintierstreu, mind. 15 bis 20 cm hoch
- Sandbad mit Chinchillasand
Vergesellschaftung
Siehe: Mongolische Rennmaus
Ernährung
Persische Rennmäuse kommen aus Gegenden mit einem kargen Nahrungsangebot. Dort besteht ihr Speiseplan aus Gräsern, Samen, Getreide, Wurzeln, Früchten und Insekten.
Gut ist eine Mischung aus Wellensittich- und Kanarienfutter (ohne Rübsen oder Chilischoten) anzubieten. Hinzu kommt ein geringer Anteil an Trockengemüse für Nager. Den Eiweißbedarf deckt man mit Heimchen, Mehlwürmern und Katzentrockenfutter. Wer keine Würmer und Heimchen verfüttern kann sollte sich die Haltung von Rennmäusen überlegen. Natürlich kann man es auch mit Hüttenkäse oder gekochten Eiern versuchen. Leider mögen das viele nur nicht.
Persische Rennmäuse hamstern. Am Anfang denkt man deswegen meist, sie bekämen zu wenig Futter und füllt stets nach. Sie haben zwar keine Backentaschen, aber trotzdem werden die guten Sachen gebunkert. Sobald eine Futterkammer voll ist, werden sie diese verschließen. Spätestens dann sollte man nachschauen und unter Umständen entsorgen (damit es nicht schimmelt) oder die guten Reste unter das frische Futter mischen.
Auch die Ernährung mit Rennmausfutter als Hauptfutter ist problemlos, jedoch sehr fettreich. Sonnenblumenkerne sollten nur als Leckerli gereicht werden. Das Futter kann auch sehr gut mit Haferflocken angereichert werden. Als Frischfutter reicht man ihnen Gurke, Möhren, Äpfel, Löwenzahn und auch Wildkräuter. Wasser wird ihnen aus einer Nippeltränke angeboten, die man am Käfig gut von außen anbringen kann.
Zucht
In freier Wildbahn haben Persische Rennmäuse meistens zweimal im Jahr
Nachwuchs - im Frühling und Herbst. Manchmal werfen sie ein drittes Mal
im Winter.
Perser brauchen sehr viel Platz, sonst wird es auch mir der Nachzucht nichts.
Die Babies öffnen mit ca. 3 Wochen ihre Augen. Davor unternehmen sie bereits ihre ersten Ausflüge und Kletterversuche.
In Gefangenschaft werfen sie in der Regel zwischen April und Oktober.
Nach etwa 5 Wochen beendet die Mutter das Stillen der Babys.
Die Abgrabe des Nachwuchses kann mit 8 Wochen stattfinden. In der
Zwischenzeit sollten die Tiere noch so viel wie möglich von den Eltern
lernen.
Trotzdem sollte man die Zucht erfahrenen Züchtern überlassen, die sich
mit der Vererbungslehre auskennen. Weiterhin muss im vornherein klar
sein, das der Nachwuchs unter Umständen kein neues Zuhause findet und
somit beim Züchter verbleiben muss. Auch Quarantänebecken und Käfige
müssen vorhanden sein.
Krankheiten
Durch falsche Fütterung können Verfettung und Zuckerkrankheit entstehen und in Folge dessen div. andere Krankheiten.
Autor
Text:
- ancylecha 04/2009
Bilder:
- Evi 12/2009