CoruroCoruro

SteckbriefSteckbrief

Wissenschaftlicher Name: Spalacopus cyanus
Deutscher Name: Coruro (oder veraltet Blaue Degumaus)
Englischer Name: coruro
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Teilordnung: Hystricognathi
Überfamilie: Trugrattenartige (Octodontoidea)
Familie: Trugratten (Octodontidae)
Gattung: Spalacopus
Art: Coruro (Spalacopus cyanus)
Größe: Kopfrumpflänge: 14-16 cm
Schwanz: 4 cm
Gewicht: 60 bis 120 g
Lebenserwartung: 10 Jahre
Geschlechtsreife: ab ca. einem Jahr
Tragzeit: 77 Tage
Wurfgröße: 1-2 Junge
Brutpflege: Junge werden voll behaart geboren und werden mit 60 Tagen entwöhnt
Sozialverhalten: In Gruppen von bis zu 15 Tieren
Aktivitätsphasen: sowohl tag- als auch nachtaktiv
Lebensraum: Küstenseite Chiles, Graslandschaften ohne oder nur geringen Baumbewuchs, Akaziensavannen, dünenartigen Landschaften oder von mit Krautschicht überwachsenen Böden.
Ernährung: Knollen und Zwiebeln

Verbreitung / HerkunftVerbreitung / Herkunft

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Ursprünglich leben die Lauerjäger in einem Seensystem nahe Mexiko (City). Leider stirbt er durch die anhaltende Umweltverschmutzung dort langsam aus.
 
Es werden mitunter drei Unterarten unterschieden: Die Nominatform ist im Zentralen Chile von Caldera bis Curico zu finden, wohingegen die Unterart S. c. maulinus in der Nuble Region im Süden ansässig ist. Die Unterart S. c. poeppigii findet sich von Santiago bis Curico an. Sie ist größer als die Nominatform. Sie besitzen den gleichen Karyotypen wie Octodon degus, Octodon bridgesii und Aconaemys porteri.

AllgemeinesAllgemeines

Die Gestalt des Cururos lässt an eine Mischung zwischen Wühlmaus und Meerschweinchen denken. Der in Anpassung an das unterirdische Leben kompakt walzenförmige Körper verfügt über einen riesigen Kopf, der etwa zwei Drittel der Kopfrumpflänge von 14 bis 16 Zentimetern ausmacht. Der kurze Schwanz ist nur etwa 4 Zentimeter lang. Die Stirn ist nach vorne hin geschwungen und die etwa 1 cm langen Schneidezähne werden neben dem Zerkleinern von Nahrung auch zum Lockern von Erde in Tunnelsystemen genutzt. Hierzu liegen Hautmembrane hinter den Schneidezähnen, die das Eindringen von Erde verhindern. Die Augen sind im Gegensatz zu den meisten anderen subterranen Nagetieren (beispielsweise den Mullen) relativ groß. Cururos besitzen graue oder fleischfarbene Ohren, die dreieckig geformt sind. Das Trommelfell ist vergrößert, was das hören in niederen Frequenzen erlaubt (Hörspektrum zwischen 0,25 und 20 kHz). Das glänzende Fell ist schwarz gefärbt und variiert teilweise ins Bräunliche. Körpermaße werden in der Literatur sehr unterschiedlich angegeben, was daran liegt, dass Tiere aus verschiedenen Regionen oft deutliche Unterschiede im Gewicht und in den Körpermaßen aufweisen. Die Tiere aus höheren Zonen wiegen mehr als die von tieferen. So liegt das Gewicht adulter Cururos zwischen 60 und 120 Gramm.
Cururos sind sehr sozial lebende Nager und leben in 15-oder mehrköpfigen Familiengruppen (nachgewiesen bis 26 Tiere stark). Komplexe, etwa 4 bis 5 cm im Durchmesser breite Laufgänge von bis zu 600 Meter Gesamtlänge führen in bis zu 60 cm tief gelegenen Kammern. Diese werden zur Lagerung von Nahrung, Schlafplatz oder Kotplatz genutzt. Curuos sind sehr territorial und finden sich über Jahre an den selben Stellen wieder.
Der Grundumsatz der Cururos ist im Vergleich zu gleichgroßen überirdisch lebenden Nagern (wie beispielsweise Meerschweinchen) deutlich geringer, was ebenfalls eine Anpassung an das energiesparende unterirdisches Leben der Tiere ist. Die Grabaktivität der Cururos hat einen enormen Einfluss auf die Biomasse im Gebiet einer Kolonie. In Gebieten die von Cururo-Bauten belegt sind, ist die Gesamtmasse um insgesamt 60% höher als in denen ohne. Manchmal schauen Cururos aus den Auswürfen ihrer Baue hervor, an der Oberfläche bewegen sie sich aber eigentlich nicht.
Die Aktivität der Cururos ist an keine feste Tageszeit gebunden. Genau wie Mulle sind sie unabhängig und somit sowohl nacht- als auch tagaktiv. Schrille Laute ermöglichen die Verständigung über größere Abstände und werden bei Gefahr ausgestoßen.

HaltungHaltung

Der Bestand der in Zoos und Privathand gepflegten Cururos ist nicht sonderlich groß. Heute werden sie im Zoo unter der Erde in Osnabrück, Tierpark Göppingen, Zoo Berlin, Tiergarten Schönebeck und bei einigen privaten Haltern gehalten.

Für die Haltung eigenen sich Aquarium oder Vollglas-Terrarien mit den Mindestmaßen 100 x 50 x 50 cm. Als Einstreu kann man Heu, Sägespäne, Torfmulch und Haselnuss-Äste in verschiedenen Lagen verwenden. Hierein können noch Häuschen, Rindenstücke oder Röhren integriert werden, die als Verstecke genutzt werden. Als Klima eignet sich Zimmertemperatur am besten.

ErnährungErnährung

Die Nahrung besteht aus verschiedenen Knollen und Zwiebeln der Gattung Liberta, Leucocoryne, Rodophiala, sowie Dioscorea und wird in bis zu 13 Kilogramm fassenden Lagern zusammengetragen.

 

In Menschenobhut füttert man mit verschiedenen Gemüsesorten (z.B. Karotte, Gurke, Paprika), im Sommer auch Wildkräuter, dazu ein Meerschweinchenfutter. Auch Obst- und Weideäste werden gerne angeknabbert.

ZuchtZucht

Cururos können nach einer Tragezeit von 77 Tagen bis zu drei Mal im Jahr 1 bis 3 Junge zur Welt bringen. Die Fortpflanzungszeit liegt in der Natur zwischen März und Januar. Geschlechterverhältnis liegt bei 2:1 mit einer durchschnittlichen Jungenanzahl von 3.5 (2-5).

 

Die Jungen wiegen bei der Geburt knapp 9 Gramm und werden wie alle Meerschweinchenartigen behaart und mit bereits gewechselten Zähnen zur Welt gebracht. Mit zwei Monaten sind sie entwöhnt und mit 6 Monaten ausgewachsen. Die Zucht gelingt bei Paarhaltung recht gut. Die Haltung von Gruppen ist auch möglich.

KrankheitenKrankheiten

Besonders bei Stress kann es dazu kommen dass die Tiere kahle Stellen im Fell aufweisen. Ansonsten sind Coruros relativ robust und langlebig.
Die Tiere können bis zu 10 Jahre alt werden.

LiteraturLiteratur

Begall, S. (1999): Verhaltensökologische und genetische Analyse der Sozial- und Populationsstruktur von Coruros (Spalacopus cyanus, Octodontidae, Rodentia) aus Chile. Inauguraldissertation, Universität Essen

 

Weber, A. (2008) : Der Cururo – Spalacopus cyanus; Rodentia-Art für Art, Münster

 

Spalacopus cyanus in der Liste der bedrohten Arten der IUCN 2008. Erstellt von Lessa, E., Ojeda, R. & Bidau 2008. Abgerufen am 18. März 2013.

AutorAutor

Text:

  • elias 01/2016

Bilder:

  • elias 01/2016