ZwergstachelmausZwergstachelmaus

SteckbriefSteckbrief

Wissenschaftlicher Name: Acomys spinosissimus
Deutscher Name: Zwergstachelmaus
Englischer Name: Southern African Spiny Mouse
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha)
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)
Unterfamilie: Deomyinae
Gattung: Stachelmäuse (Acomys)
Art: Zwergstachelmaus
Größe: Kopfrumpflänge: 8-9 cm
Schwanz: 8-9 cm
Gewicht: 28-33 g
Lebenserwartung: 5 Jahre
Geschlechtsreife: ca. 2-3 Monate
Tragzeit: 35-37 Tage
Wurfgröße: 2-4
Brutpflege: Die Jungen kommen sehr weit entwickelt auf die Welt. Die Jungtiere sind Nestflüchter und verlassen schon nach den ersten Tagen das Nest. Sie sind mit 2 Wochen entwöhnt.
Sozialverhalten: einzeln oder paarweise in der Natur
Aktivitätsphasen: dämmerungs- und nachtaktiv
Lebensraum: Feuchtsavannen, Wälder und felsige Gebiete im östlichen und südlichen Afrika z.B. im östlichen Zentraltansania sowie im Nordosten des Landes.
Ernährung: Saaten, grüne Pflanzenteile, aber auch Insekten und Schnecken

HaltungsdiagrammHaltungsdiagramm

Anschaffungskosten
Unterhaltskosten
Platzbedarf
Zeitbedarf
Empfindlichkeit
Exoten-Faktor
Wildheit
Lärm-Faktor
Stink-Faktor
Verletzungsgefahr

Verbreitung / HerkunftVerbreitung / Herkunft

tl_files/bilder/haltungsberichte/verbreitung/zwergstachelmaus_welt.jpg

Die Tiere stammen aus Tansania und werden etwa 5 bis 6 cm groß. Sie sind auf Grund ihrer Herkunft wärmeliebend und deswegen sollten im Terrarium tagsüber Temperaturen von 26 - 30 °C und nachts von 20 bis 24 °C herrschen. Die Luftfeuchte sollte bei 40 bis 60 % liegen.

AllgemeinesAllgemeines

Zwergstachelmäuse sind die kleinsten Vertreter der Gattung Stachelmäuse (Acomys). Wie alle Stachelmäuse besitzen sie verdickte Haare, welche als Stacheln auf dem Rücken zu erkennen sind.

 

Erwachsene Zwergstachelmäuse sind am Rücken und Kopf Rotbraun, seitlich besitzen sie ein helleres Braun und der Bauch ist weiß. Jungtiere sind grau gefärbt und nehmen mit ein paar Wochen die Farbe ihrer Eltern an.

 

Sie sind leider keine Anfängertiere, weil sie doch recht empfindlich reagieren, vor allem auf Veränderungen. Die können dazu führen, dass die Tiere wegsterben oder die Gruppen zerbrechen.

HaltungHaltung

Solche Tierchen hält man am besten in einem Terrarium mit einer Wärmelampe. Dieses richtet man etwa eine Woche, bevor die Tiere kommen, ein und beobachtet die Werte, also ob die Temperatur stimmt und die Luftfeuchte. Die Temperaturen sollten am Tag 22-26°C und in der Nacht 18-20°C betragen. Für zwei Zwergstachelmäuse braucht man mindestens ein 80x40x40 (LxBxH) Terrarium.

 

Zwergstachelmäuse brauchen Kletter- und Versteckmöglichkeiten in ihrem Gehege. Als Einrichtung eignen sich Steine, trockene Äste und Wurzeln und Korkröhren. Der Bodengrund kann aus Sand, Kleintierstreu oder einem Sand-Torf-Gemisch bestehen.

 

Die gleichgeschlechtliche Paarhaltung bereitet keine Probleme. Bei größeren Gruppen können allerdings Kämpfe zwischen den Tieren vorkommen. Eine Haltung von Männchen und Weibchen sollte nur in Frage kommen, wenn man verantwortungsvoll züchten möchte.

ErnährungErnährung

Grundlage der Ernährung der Zwergstachelmäuse sollten Kleinsämereien (Grassamen, Hirse, Glanz- und Spitzsamen, Leinsamen) darstellen. Geeignet ist dabei auch Exoten- und Wellensittichfutter, welches durch Gerste,Weizen, Roggen, Hafer usw. ergänzt werden kann.  Fetthaltige Sämereien und Nüsse sollten nur sehr sparsam und nur als Leckerli angeboten werden!

 

Zusätzlich sollten sie Frischfutter bekommen, in Form von Salaten, Gräsern und Wildkräutern (Löwenzahn, Klee, Wegerich). Obst und Gemüse sollte dagegen nur in Maßen auf dem Speiseplan stehen!

 

Auch tierisches Eiweiß sollte bei der Ernährung der Zwergstachelmaus nicht fehlen. Hierfür eignen sich Grillen, Heuschrecken, Mehlwürmer usw. Ebenso geeignet ist z.B. Hunde- oder Katzenfutter und Ei- und Insektenfutter aus der Vogelaufzucht als weitere Ergänzung.

 

Bei der Zwergstachelmaus gilt allgemein: keine zucker- und fetthaltige Ernährung!

 

Zwergstachelmäuse trinken sehr wenig und decken große Teile ihres Wasserbedarfs durch ihr Frischfutter. Trotzdem sollte Wasser immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen!

ZuchtZucht

Zwergstachelmäuse sind sehr heikel bei der Nachzucht. Es kommt leider häufiger vor, dass die Jungtiere gefressen werden. Gründe können z.B. Stress in der Gruppe sein. Eine Zucht gelingt daher besser, wenn die Tiere nur in Paaren gehalten werden.

 

Nach einer Tragzeit von 35-37 Tagen kommen 1-5 Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere sind bei der Geburt komplett behaart und haben die Augen bereits geöffnet. In den ersten Wochen sind die Jungtiere grau und haben noch kaum ausgebildete Stacheln. Zwergstachelmäuse sind Nestflüchter und verlassen schon in den ersten Tagen das Nest. Nach 2 Wochen sind die Jungtiere entwöhnt. Allerdings sollten die Jungtiere noch bei ihrer Mama bzw. ihren Eltern bleiben, damit sie wichtiges Sozialverhalten von diesen lernen können. Mit 2-3 Monaten sind die Jungtiere geschlechtsreif.

 

Weibchen sind nach wenigen Tagen wieder paarungsbereit und sollten demnach auch vom Männchen getrennt werden, wenn man keinen weiteren Nachwuchs mehr möchte.

KrankheitenKrankheiten

Bei falscher Ernährung treten verschiedene Erkrankungen bei der Zwergstachelmaus auf:

  • Magen-Darm-Probleme bei zu zuckerreicher Ernährung
  • Diabetes: Ernährung sollte deswegen nicht zu zucker- und fetthaltig sein
  • Übergewicht: Futter sollte nicht zu fetthaltig sein. Außerdem kann das Futter zusätzlich zur Beschäftigung im Gehege verstreut werden.

Es kann vorkommen, dass sich die Zwergstachelmäuse gegenseitig bestimmte Körperteile (Schwanz und Ohren) anfressen. Ursachen könnten u.a. Stress sein.

zusätzliche Infoszusätzliche Infos

Die Zwergstachelmaus kommt in menschlicher Obhut relativ selten vor.

 

Neben dieser werden z.B. die Sinai-Stachelmäuse, Goldstachelmäuse, ägyptische Stachelmäuse und Nil-Stachelmäuse gehalten.

LiteraturLiteratur

Literatur über Zwergstachelmäuse gibt es wenig. In einzelnen Büchern oder Zeitschriften finden sich Berichte zu den kleinen Zwergen:

 

Ehrlich, C. (2006): Kleinsäuger im Terrarium. Biologie – Haltung – Zucht. Natur und Tier Verlag: Münster. 2. Auflage

 

Honigs, S. (2008): Stachelmäuse. Biologie, Haltung, Zucht – Natur und Tier Verlag. Münster.

 

Medger, K. (2012): Stachelige Zwerge. Biologie und Fortpflanzung der Zwergstachelmaus. In Rodentia Nr. 68, Juli/August 2012. S.21-25.

AutorAutor

Text:

  • June 09/2004
  • Issa 06/2015 (überarbeitet)

Bilder:

  • June 09/2004